Montag, 11. März 2013

Erstes Anti-Plastik-Resümee

Hier mein kleines persönliches Resümee, wie es sich nach mehreren Monaten anfühlt, bewußt auf Plastik zu verzichten, nämlich: Sehr gut!

Mein Anti-Plastik-Serviervorschlag.

Was ich bisher alles ersetzen konnte:
  • Statt mit Mikrofasertüchern wische ich mit Waffelpiqué-Lappen (Baumwolle, waschbar).
  • Statt (Einweg-)Vliesbodentücher benutze ich Waffelpiqué-Feudel (Baumwolle, waschbar).
  • Hab mir Holzzahnbürsten gekauft.
  • Statt Spülschwämme verwende ich gewebte Baumwolltücher. Für den hartnäckigeren Abwasch habe ich eine Spülbürste aus Holz.
  • Statt extra Kosmetikmülleimertüten verwende ich alte Schnittbrotbeutel. Leider auch aus Plastik, aber immerhin ein Element Plastik weniger im Haushalt. Ich überlege gerade, wie ich hier eine gute Alternative finden kann...
  • Statt Shampoo (wenn überhaupt) habe ich Stückseifen-Shampoo.
  • Statt Flüssigseife benutze ich Stückseife, statt Duschgel auch. Gibt da wunderbare, nicht-schädliche Seifen auf dem Markt.
  • Statt handelsüblicher Bodylotion in Plastikflaschen verwende ich Olivenöl (ist auch gesünder für die Haut).
  • Statt Mülltüten benutze ich Papier-Mülltüten (diejenigen, die als Kompost-Mülltüten im Laden angeboten werden.)
  • Falls ich doch mal zum Einkaufen eine Tüte brauche, kaufe ich eine aus Papier.
  • Habe meinen Fön entsorgt - wird nur noch luftgetrocknet (auch wenn's 2-3 Stunden dauert), und das ohne Schaumfestiger o. ä.
  • Ich verzichte auf Essen, das in Plastik eingeschweißt/verpackt ist. Obst und Gemüse vom türkischen Händler, und dann direkt in die mitgebrachte Tasche. Mein Stammhändler bietet auch wieder die alten rosa Papiertüten in Trichterform an, jippie!

Weiterhin: Natron - Ohne das geht bei mir kaum mehr was. Sehr vielseitig einsetzbar:
  • Als Stahlputz für die Spüle
  • Als Zahnputzmittel (spart die Plastiktube)
  • Als Duschpeeling
  • Als Gesichtsreinigung
  • Eine Prise Natron verfeinert schwarzen Tee
  • Prima als Deodorant
Hier nochmal der Link für weitere Tips: www.wundermittel-natron.info

Klamotten:
  • Habe alle Fleece-Pullis und -Jacken abgeschafft. Ziel ist ein Kleiderfundus mit wenig Plastikgehalt. Polyester/Acryl am Körper habe ich eh seit jeher gehaßt. Schwierig nur mit Nylons…die sollte man als Frau schon am Start haben…

Vorteile der Plastikdiät:
  • Keine Plastikflaschen im Bad (Shampoo, Handseife, Bodylotion usw.)
  • Generell weniger Krempel aus Plastik, der rumliegt (Mülltüten, Plastiktüten, Kosmetikeimermülltüten, Spülschwämme)
  • Abgespeckter "Gelber Sack" (ist erst nach 4 Wochen voll, nicht, wie vorher, nach 2 Wochen)
  • Habe nun viel weniger Reinigungsmittel herumstehen (nur noch Essigreiniger, Natron und Glasreiniger).
  • Keine PETs, die sich stapeln und auf Rückgabe im Supermarkt warten (ich trinke gefiltertes Leitungswasser).

Was in der freien Wirtschaft verbessert werden könnte:
  • Warum ist der große Kinderschoki-Riegel immer noch in Plastikfolie außen eingepackt? Der kleine Riegel ist doch auch nur mit Papier umwickelt!
  • Ein Nutella-Glas oder ein Honigglas könnte doch auch einen Metalldeckel haben wie Marmeladengläser, oder?
  • Ich kaufe überwiegend nur noch Pasta im Pappkarton - aber warum muß da noch ein Sichtfenster aus Plastik drin sein?
  • Ebenso Wattestäbchen. Endlich habe ich welche mit Papierstengel gefunden. Dafür gebe ich auch gern 50 Cent mehr aus. Nur, warum ist auch in dieser Pappverpackung dann ein Sichtfenster aus Plastik?
  • Warum ist die Schokolade aus "fairem Handel" eigentlich unter der Papphülle noch in Plastikfolie verpackt? Wenn es "fair" ist, gebe ich ja gern mal das doppelte aus für Schokolade, aber dann gleich so umweltunfreundlich? Paßt für mich irgendwie nicht ins Konzept.
  • Vor einigen Jahren gab es mal Recycling-Toilettenrollen in Papierverpackung - wo sind die heute?

Ok, mit Natron und Baumwollappen muß man vielleicht länger schrubben als mit Chemie-Stahlputz und Plastik-Schwamm. Aber nur der Bequemlichkeit halber die Umwelt dreckiger machen? Meine Papier-Müllbeutel sind bei Feuchtigkeit auch nicht sonderlich reißfest, aber dann nehme ich eben den Eimer gleich mit zum Müllcontainer oder achte darauf, daß ich nicht zu viel nassen Müll verklappe. Mikrofasertücher sind auch sehr bequem, weil man nur einmal wischen muß, damit was trocken ist. Ein Baumwollappen braucht da schon einige Wischer mehr, na und? Die Zeit nehme ich mir gern.

Bevor ich nach umweltfreundlichen Alternativen im Bereich Kosmetika und Haushaltsmittel gesucht habe, habe ich vorher immer die Inhaltsstoffe bei www.codecheck.info gecheckt. Kaum zu glauben, was heutzutage alles für Schadstoffe (schädlich für den Menschen UND die Umwelt) allein schon in Zahnpasta, Shampoos, Duschgelen, Gesichtscremes etc. sein können. Gerade die teureren, "guten" Marken haben's in sich. Viele Frauen geben Unmengen an Geld für Kosmetika aus und schmieren sich so die Schadstoffe direkt ins Gesicht und auf die Haut. Weniger ist auch hier mehr. "Teuer" ist hierbei scheinbar nicht mit "gut" gleichzusetzen.

Zu Omas und Opas Zeiten ging es eben auch ohne Plastik und ohne Schadstoffe. Damals mußte man auch länger schrubben, da mit wenig Chemie, aber damals hatte man auch mehr Zeit und war nicht so abgelenkt mit dem "niemodschen Krams" von heute, wo das Fernsehprogramm das Leben vieler Leute bestimmt oder man sich von Internet und PC an Ketten legen läßt. Wenn man keine Zeit hat, muß man sie sich eben einfach nehmen, nicht nur für die Umwelt, auch für sich selbst. Letzten Endes waren Oma und Opa mit weniger damals nicht unglücklicher als wir heute. Nein, ganz im Gegenteil ;-)

3 Kommentare:

  1. Ich finde deinen Lebensstil wirklich mehr als bemerkenswert und ich weiß es selber als Stadtbewohnerin, wie hart bzw. beinahe unmöglich es ist, auf Plastikprodukte im Ganzen zu verzichten. Ich bin der Meinung, dass Bund und Länder auch im Plastik-Gebrauch der großen und kleinen Hersteller eingreifen sollten und Steuer für Plastik Materialien einfach vervielfachen sollten, sodass viele Hersteller einfach keine andere Wahl haben, als Öko zu gehen. Ich finde es auch teilweise immer wieder lästig, wenn man mal draußen ist und beim spontanen Einkauf keine Tasche vorrätig hat und der dementsprechende Supermarkt am besten noch keine Alternative zu Plastiktüten hat. Ein allgemeines Plastiktüten-Verbot wäre angebracht.

    Papier oder Plastik? -Puls4

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  2. "Statt Flüssigseife benutze ich Stückseife, statt Duschgel auch. Gibt da wunderbare, nicht-schädliche Seifen auf dem Markt."

    Hallo, kannst du mir dazu ein paar Empfehlungen geben?
    Finde deinen BLOG großartig!
    Mit bestem Gruß
    Daniel
    Weiterhin viel Erfolg!

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    1. Dankeschön, das freut mich :-D
      Dies wurde mir mal als gute Seifen-Adresse empfohlen: www.alles-schoene-dinge.de Bin mit den Produkten sehr zufrieden, sind größtenteils handgemachte Seifen. Und ich würde sagen, daß sie genauso (wenn nicht länger) halten als Flüssigseifen in Plastikflaschen. Die Reste von alten Seifen sammel ich und koche später neue Stücke draus.
      Lieben Gruß von Vio

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